Während der Bauphase Beteiligung ortsansässiger Unternehmen war der Betrieb der Schreinerei durchgängig gewährleistet. Verwendet wurden nur heimische Holzarten.

Erweiterung der Schreinerei Holzlust


Die Ausgangssituation

Eine bestehende Möbelschreinerei ist mit den Jahren aus Ihren Räumen gewachsen. Mit dem Anspruch und der Vielseitigkeit der realisierten Projekte steigen der Bedarf und die Anforderung an die Produktionsstätte. Platzverhältnisse sind unzureichend, die Lagerung der benötigten Materialien erfordert mehr Raum, es fehlt der Platz vor Auslieferung ein Möbel oder eine Einrichtung zu montieren und zu packen. Gestiegener Planungsaufwand erfordert zusätzlichen Büroraum. Eine Erweiterung des Betriebes an Ort und Stelle soll die Produktivität steigern, die tägliche Arbeit erleichtern und Ressourcen und Optionen für die Zukunft bieten.

Die Umsetzung

Mit der Möglichkeit an Ort und Stelle mit dem Betrieb wachsen zu können wurden die Weichen gestellt. Die Schaffung des neuen Gebäudes, giebelständig zur Straße orientiert, beinhaltet im vorderen Bereich den Raum zur Endmontage der Möbel und Einrichtungen. Dieser Teil des Produktionsprozesses ist von außen durch große Fenster von der Straße einsehbar.

Da es sich um wechselnde Produkte kurz vor Fertigstellung handelt, erhält der aufmerksame Passant einen Eindruck der Werkstattleistung und Firmen-identität. Die Produktionsstätte ist Endmontage und Ausstellungsraum zugleich. Ein angemessener Raum zum Austausch mit dem Kunden, mit Oberflächen, Material und Farbmustern, sowie eine kleinen Servicezone ermöglichen eine komfortable, profunde Beratung und Entscheidungsfindung.

Die Werkstatterweiterung beinhaltet zusätzliche Flächen für Zuschnitt und Oberflächenbehandlung, neue Büroflächen für Arbeitsvorbereitung (EG) und Planung (OG). Aus dem vorherigen Büro im Bestandsgebäude wird der Personal- und Sozialraum mit Zugang zum Werkstatthof.

Die Materialwahl für den Erweiterungsbau begründet sich neben der beruflichen Affinität des Möbelschreiners zum Werkstoff Holz durch weitere, elementare Vorteile: der schnelle Baufortschritt, keine Bautrocknungszeiten, hoher Eigenleistungsanteil, gute klimatischen Eigenschaften des Werkstoffes. Der durchgängige Betrieb der Schreinerei war während der gesamten Bauzeit gewährleistet. Beteiligte Firmen sind ortsansässige Lieferanten und Handwerksbetriebe, es wurden nur heimische Holzarten verwendet, naturbelassenes Lärchenholz im Falle der Boden. Deckelschalung für die Fassade.

Nutzungsoptionen

Die aktuell als Lager genutzte Fläche im ersten Obergeschoß auf der Straßenseite ist als Wohnfläche vorbereitet. Eine separate Erschließung dieser Wohn- fläche über eine Außentreppe erfolgt dann vom Innenhof. Mögliche Szenarien sind:Nutzung des Gebäudes als Schreinerei mit separate Wohneinheit im ersten Geschoss. Je nach Entwicklung der wirtschaftlichen und privaten Situation des Betreibers ist das Gebäude auch komplett zu Wohnzwecken nutzbar. Es lassen sich aus der Gewerbeeinheit auch gereihte Wohneinheiten herstellen. Die bereits bestehende Brandwand zwischen Schreinerei und Büro-/ Lagerflächen wird dann zur Trennwand zweier Wohneinheiten. Die Gebäudehülle erfüllt bereits jetzt den Standard eines Wohnhauses.

Bauherr/Bauherrin

Schreinerei Holzlust, Issel
Inh. Johannes Kreten

Architekten

Hein & Pawelke Architekten, Trier

Tragwerksplaner

Andreas März, Trier

Holzbau

Rohbau: Stöcker Holzsystembau GmbH, Föhren
Fassade, Innenausbau: Schreinerei Holzlust, Issel

Fotograf

Hein & Pawelke

Fertigstellung

2014

Architekturpreis

„Vorbildliches Bauen im Landkreis Trier-Saarburg 2014“

Erweiterung der Schreinerei Holzlust
Schweicher Straße 4
54338 Schweich-Issel Deutschland
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