Typologisches Vorbild des Hauses ist der einraumtiefe, quergeteilte Einheitshof, eine für den Ort in der Vulkaneifel typische Bauform, in der sich Wohnräume, Stallungen und Scheune unter einem Dach befanden.
Das Gebäude greift diese Strukturen in Typologie und Materialität auf und überträgt sie in eine zeitgemäße Nutzung. Das äußerlich steinern erscheinende Haus beinhaltet eine vollständige Brettstapel-Konstruktion aus dem Holz benachbarter Wälder. Die aus Abrissmaterial eines alten Gebäudes bestehende Außenwand ist lediglich Verblendschale für die innere Wand- und Dachkonstruktion aus Holz. Letztere bildet eine konstruktive, nach innen sichtbare Einheit.
Das flächig hergestellte Dachtragelement funktioniert zusammen mit den Zugbändern wie ein Sparrendach und erlaubt dadurch eine Nutzung des Raums im Obergeschoss ohne Unterbrechung durch Kehl- oder Stützenbalken. Die insgesamt nüchterne und dabei sehr konsequente Gestaltung des Gebäudes über dem traditionellen Grundriss hat die Jury sehr beeindruckt.
Bauherr/Bauherrin
Peter Thomé,
Lutzerath
Architekten
Thomé Architekten,
Koblenz
Tragswerkplanung
Reiff + Partner Ingenieure, Andreas Neef,
Andernach
Holzbau
Schreinerei
Peter Schneiders,
Büchel
Fotograf
Fabian Decker
56826 Lutzerath Deutschland