Multifunktions-Garagenraum

Garage-Werkstatt-Partyraum

Wenn frischgebackene Jung-Architektinnen und -Architekten Lust verspüren, mit eigenen Händen “loszulegen”, bietet sich die Realisierung eines überschaubaren Kollektivprojekts an — beispielsweise einer Multifunktions-Garage.

Frisch mit dem Studium fertig und voller Tatendrang: Dies einte die ehemaligen Studierenden Niklas Fanelsa, Marius Helten, Leonard Wertgen, Fromut Freya Winkelmann und Anna Wulf. Kurzerhand beschlossen Sie die Übergangsphase nach dem Studienabschluss zu nutzen, um ein Projekt zu realisieren, dass sie komplett im Alleingang bewältigen können.

Im beschaulichen Walsdorf in der Eifel fanden sie ein leerstehendes Haus, in das sie als neu — und auf Zeit — gegründetes “Eifelkollektiv” zusammen einziehen konnten. Ihre Ziele und Beweggründe hielten die jungen Leute in einem “Manifesto”.

Demnach kam es dem “Kollektiv” vor allem darauf an, in ihrer Nachbarschaft im gemeinsamen und möglichst günstigen Eigenbau tätig zu werden. Dabei genossen sie es, von den ersten Skizzen über den Modellbau bis hin zur Fertigstellung alles in Eigenregie zu erledigen. Nach ihrer universitäeren Ausbildung wollten sie in der Praxis von lokalen Hand- und erfahrenden Heimwerkern lernen und sich so ihrer Profession als Architekten von der alltäglich-praktischen Seite aus nähern.

Für das zu bauende Projekt fiel die Wahl auf eine Garage mit multifunktioneller Ausrichtung. Dafür sollte sie groß und hell genug sein, um neben ihrer Eigenschaft als Einstellplatz auch als Werkstatt oder Partyraum dienen zu können. Sogar als Unterschlupf im Sommer sollte sie sich eignen, so dass „man dort gerne ein paar Wochen im Sommer sein Lager aufschlägt, um das Baden in den nahe gelegenden Maaren und die wunderschöne Landschaft der Eifel [zu] geniessen.“

Entstanden ist so ein leichter, multifunktioneller und heller Anbau aus Holz auf einem Sockel aus Mauerwerk. Mit der hilfe handwerklich erfahrener Nachbarn schaffte es das “Eifelkollektiv” über den Sommer hin zunächst die Fläche an der Südseite des Bestandsbaus zu roden, dann das Mauerwerk zu setzen und schließlich den selbst entworfenen Holzskelettbau zu erstellen.

Dass es ein Holzbau wurde, ist kein Zufall. Nicht nur, dass sich Holz als natürlicher, besonders gut in das grüne Eifeldorf passende Werkstoff anbietet.

Genauso wichtig war es den jungen Absolventinnen und Absolventen, dass sie das Material Holz selbst verarbeiten konnten. Dank der guten — und für die Kollektivmitglieder einfach zu berechnenden — statischen Eigenschaften von Holz konnten sie zudem die Querschnitte aller Elemente so wählen, dass sie diese ohne Maschinen allein mit Körperkraft heben und montieren konnten.

Bauherr/Bauherrin

Angelika und Werner Wertgen, Odenthal

Architekten

Eifelkollektiv, Berlin
N. Fanelsa, M.Helten, L.Wertgen, F. F. Winkelmann, A. Wulf

Tragwerksplaner

Eifelkollektiv, Berlin
und Werner Wertgen, Odenthal

Holzbau

Eifelkollektiv mit freundlicher Unterstützung von B&J-Holzbau, Nohn

Fotograf

Eifelkollektiv

Garage-Werkstatt-Partyraum
Kölner Straße 7
54578 Walsdorf Deutschland
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