Straßenansicht

Einfamilienhaus

Mit dem Projekt wird versucht, an die historische Bauweise anzuknüpfen und die wesentlichen Merkmale in eine „moderne Bauform“ zu transformieren. Diese wären:

  • die Orientierung mit dem Blick zur Dorfmitte
  • die ortstypischen Materialien: Holz und Bruchstein
  • der geschützte Innenhof
  • sowie die Aufnahme des alten Gartenpfades zum historischen Gehöft, welches das Grundstück ehemals mitbewirtschaftete.

Die Wiederfindung des Ortes

Ein klar strukturierter Organismus ist das Ergebnis unserer Analyse: ein Haus mit Wegen, Plätzen, Durchgängen, Innen- und Außenräumen wird zum Thema des Entwurfes.

Morphologische Raumfolgen werden durch einen Meander im Erdgeschoß deutlich. Dieser öffnet, umschließt, trennt, differenziert, leitet und beendet die Raumfolgen von der Straße hin bis zur Gartenlaube, mit dem Blick zurück auf das Wohnhaus. Die noch nicht realisierte Wandskulptur neben der Obstbaumreihe wird diese Konzeption noch stärker verdeutlichen.

Im Gegensatz zum Erdgeschoß ist das Obergeschoß analog zur historischen Sockelbauweise als „Holzbau“ ausgeführt. Hier wird die Ausrichtung zur Ortsmitte, sowie das Licht zum zentralen Thema. Dies zeigt der langgestreckte Baukörper mit seiner Terrasse mit Blick zum Ortskern, sowie der Treppenraum mit seinem Oberlicht in der Mitte. Einfache Materialien wie Sichtbeton, Fichtendielen und die neutralen weißen Wände sind im Haus durchgängig. Funktionen wie die „Wohnküche“ und das „Kaminzimmer“ greifen ebenfalls auf die historische Bauweise zurück.

Entstanden ist ein modernes Wohnhaus, welches die unterschiedlichsten Anforderungen unserer Zeit wie „Generationswohnen“ oder „Wohnen und Arbeiten“ erfüllt. Diese können in idealer Weise zusammengefügt bzw. getrennt werden. Zur Zeit wird das Haus als Wochenendwohnung im Erdgeschoß und einer „großen Wohnung“ im Obergeschoß genutzt.

Durch die Referenzen an die historische Substanz tritt die Architektur in einen subtilen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, anstatt durch formale Anbiederung zu historisieren. Erst beim zweiten Blick wird dieser Vorgang auch in der Raumzuordnung und in der Materialität sichtbar, und somit erkennt man mit der Zeit das Ganze im Detail und das Detail im Ganzen.

“Das Motto des Projektes, die Wiederfindung des Ortes, ist tatsächlich maßgebend für das Projekt: die ortstypische Materialität wie auch die traditionelle Hoftypologie werden aufgegriffen, das Gebäude wird auf den Ortskern ausgerichtet. Deutliches Zeichen für die Umsetzung in die Gegenwart ist dabei das abschließende Flachdach, das das Objekt gerade zu einem beachtenswerten Beitrag regionalen Bauens macht.”

Würdigung der Jury zum Deutschen Holzbaupreis 2007

“Der besondere Wert dieses kostengünstigen Gebäudes im ländlichen Raum liegt darin, dass unter Verwendung traditioneller Baustoffe und Lebens- und Wohnprinzipien im Dorf eine angemessene modernere Architektursprache entwickelt wird.”

Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW 2005, Auszug Jury

Bauherr/Bauherrin

Andrea Denzer

Architekten

Denzer&Poensgen
Zum Rott 13, 53947 Marmagen
info@denzer-poensgen.de

Tragwerksplaner

DBV
Dipl. Ing. Walter Doering
Glescher Weg 22, 50181 Bedburg

Ansprechpartner

Georg Poensgen
info@denzer-poensgen.de

Fotograf

Rainer Mader
Thomas Koculak

Bauweise

Fertigbauweise

Objektdaten

BRI: 630 m³
Wohnfläche: 175 m²

Einfamilienhaus
Zum Rott 13
53947 Marmagen Deutschland
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