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“Schwebender” Anbau eines Wohnhaus

Der Stadbezirk Richterich liegt als Vorort nord-westlich der Stadt Aachen. Neben einigen Wohnhäusern aus dem 18. Jh. im alten Dorfkern gibt es einige gut erhaltene Gutshöfe, sowie ein Schloss.

Das mit äußeren Anlagen Anfang 2013 fertiggestellte Neubau-Projekt wurde an ein Siedlungshaus aus der 40er-Jahren gartenseitig angefügt, wobei die vertikale Erschließung als Verbindungselement zwischen beiden Gebäuden fungiert. Der Anbau ist im Erdgeschoss als offener Raum ausgebildet, welcher als Wohnküche genutzt wird. Im Obergeschoss befinden sich zwei Schlafräume sowie ein Badezimmer.

Die ca. 10,00 m x 4,00 m Grundfläche ist im Erdgeschoss komplett verglast. Das Obergeschoss wird von den vier Stahlbetonstützen getragen und wurde als holzverschalter Kubus ausgebildet.

Konstruktion

  • Die Festverglasungselemente, im Sockel- und im Sturzbereich befestigt, werden in den Stossbereichen mit schwarzem Silikon, gekoppelt mit Kompriband, geschlossen.
  • Die öffenbaren Fensterelemente im Erd- und Obergeschoss, erhalten geschosshohe Rahmen aus lasiertem heimischen Lärchenholz.
  • Die Fassade besteht aus vertikalen Lärchenholzlatten.
  • Die Treppe, als Verbindungselement zwischen dem Alt- und Neubau, wurde aus Konstruktionsvollholz errichtet.

Die präzisen Betonarbeiten vor Ort ermöglichten einen reibungslosen Montagebau der gelieferten LENO-Platten, welche ab Werk geliefert und als Steckmodule innerhalb von 4. Std. aufgebaut wurden.

Durch die Materialwahl des Neubaus, hier Beton, Holz und Glas, wurden in Teilen die Rohbauarbeiten bereits als fertige Ausbauarbeiten genutzt: So wird die Holzoberfläche der LENO-Platten als Decken- und Wandbekleidung verwendet, die Betonstützen werden roh belassen.

Tragstruktur

Die Struktur des Gebäudes basiert im wesentlichen auf den statischen Elementen der vier Stahlbetonstützen, welche den, komplett aus LENO-Platten (Brettsperrholz) bestehenden, Holzkubus tragen und gemeinsam mit diesem und der Bodenplatte, die Konstruktion bilden.

Hierbei sind die beiden Schlafräume im Obergeschoss als Kragarme gerechnet, sodass das innenliegende Badezimmer, gemeinsam mit den Säulen, den Kern bilden. Diese Konstruktion ermöglicht es, dass der Anbau im Erdgeschoss ohne Eckausbildung komplett verglast werden konnte und so einen interessanten Kontrast zu dem, darüber liegenden „schwebenden Holzkasten“ bildet.

Bauherr/Bauherrin

Vera Stobbe und Sven Englert,
Aachen

Architekten

Holzhüter Architektur,
Aachen

Tragwerksplaner

Ingenieurbüro Färber &
Hollerbach GmbH,
Walldürn

Holzbau

Holzhüter Ing.-Holzbau,
Aachen

Fotograf

Holger Knauf

“Schwebender” Anbau eines Wohnhaus
Martinusstraße 11
52072 Aachen Deutschland
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