Umbau einer alten Lagerhalle in eine moderne Arbeitsstätte (Konversion)
In direkter Nachbarschaft zum Hauptklärwerk haben die Stadtwerke Trier ein rund 43.000 m2 großes Gelände eines Industriebetriebes samt der darauf befindlichen Gebäude und Hallen unterschiedlichen Alters und Bauzustandes erworben. Das Areal wird in einem Konversionsprojekt zu einem von den technischen Einheiten der Stadt & der Stadtwerke Trier gemeinsam genutzten Betriebshof, dem Energie- und Technikpark (ETP), entwickelt und soll in 2022 für insgesamt rd. 450 Mitarbeiter komplett bezugsfertig sein. Der ETP erhält u.a. eine CO2-neutrale Energieversorgung und wird durch das Zusammenspiel mit Künstlicher Intelligenz energieautark betrieben.
Zonierung
Die selbst auferlegte Nachhaltigkeitsstrategie – „substainability code“ – konsequent zur Umsetzung bringend, begann bereits in der Planungsphase der einzelnen Komponenten und ihres Zusammenwirkens, und findet in der Nutzung der Gebäude und Einbauten letztlich ihre Anwendung. Um den ‚substainability code‘ auch im Innenausbau konsequent fortzuführen, wurden im zunächst die großen Bestandskubaturen in für die betrieblichen Abläufe notwendigen Raumstrukturen gewandelt.
Dies geschah/geschieht durch den Einbau von Raum-in-Raum-Modulen unter Betrachtung der Nachhaltigkeit, welche auch für die weiteren Materialien beim Innenausbau gilt (z. B. Bodenbeläge, Wandfarben).
Konstruktion / Gebäudehülle
Die Raumelemente (pre-fab-Verfahren) wurden aus Sperrholzmassivwänden und Brettstapeldecken (Fichte/Tanne; Zweifeldträger) vorgefertigt. Das Holz wurde aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern der Region und einer PEFC-Zertifizierung an den Hersteller geliefert. Zur Schallentkopplung wurden Sylomerlager eingebaut.
Die vorgestellte Halle C2, mit einer Nutzfläche von rd. 2.500 m², ist nur ein Baustein aus dem komplexen Vorhaben ETP. In dieser Halle wurden allein rd. 500 m³ Holz verbaut. Bezug/Inbetriebnahme ab Oktober 2020.
Materialien
Die Büroeinheiten im Energie- und Technikpark entstehen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Der Einsatz von wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltig erzeugtem Holz musste im Rahmen der Ausschreibung durch ein entsprechendes Zertifikat unterlegt werden. Die Entwicklung der Holzmodule wurde und wird durch die Kompetenzen des Holzbau-Clusters Rheinland-Pfalz und der Hochschule Trier/des Holzkompetenzzentrums Trier begleitet.
Haustechnik
- Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
- Strom / Wärme: Kraft-Wärme-Kopplung unter Nutzung von Klärgas aus dem Hauptklärwerk
- Strom: PV-Dachanlagen
- Ausregelung über ein Neuronales Netz unter Einsatz Künstlicher Intelligenz
- Der Energie- und Technikpark CO2-neutral mit Strom und Wärme versorgt und ist energieautark
Besonderheiten
Die Nachhaltigkeit des Quartiers wurde durch die DGNB mit dem Vorzertifikat in Gold bereits bestätigt.
Projekt-Steckbrief
Adresse
Am Grüneberg 90
54292 Trier
Projektart
Sanierung, Modernisierung, Umbau, Aufstockung von bestehenden Bauwerken
Bauzeit / Fertigstellung
April 2019 – September 2020
Flächen /Kubatur
BGF 3119 m² / BRI 9079 m³
Anzahl der Geschosse
-2
Bauart
Holzmodulbau
Erreichter Energiestandard
A+
Heizwärmebedarf
10,89 kWh/(m²a)
Energiearten
- Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
- Strom / Wärme: Kraft-Wärme-Kopplung unter Nutzung von Klärgas aus dem Hauptklärwerk
- PV-Dachanlagen
Projekt-Beteiligte
Bauherren
SWT Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Trier
Architekt
Dipl.-Ing. (FH) Architekt Christian Reinert
Ostallee 7 -13
54290 Trier
Fachingenieurin
Björnsen Beratende Ingenieure GmbH, Koblenz (TGA)
Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Dieter Lohner, Trier
Sonstige Beteiligte
Bernd Müller, Staatl. geprüfter Bautechniker (Hochbau)
Holzbau
Ochs GmbH, Kirchberg (Hunsrück)
Innenausbau
Ochs GmbH, Kirchberg (Hunsrück)
Fotografien
Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen der SWT Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Trier
54292 Trier Deutschland