Bau einer zusätzlichen Mieteinheit
Ausgangssituation und Lösung
Ausgangslage:
Ausgangslage:
Das bestehende Einfamilienhaus mit separater Einliegerwohnung aus den 70er Jahren liegt in zweiter Reihe einer Straßenbebauung im ländlichen ostbelgischen Dorf Raeren. Das große Grundstück, das zur Westseite an den Raerener Wald angrenzt wird von den Bauherr/in auch zu Reitzwecken genutzt und beherbergt einen Reitplatz, Wiese und kleine Stallung.
In 2016 wurde das Haus energetisch kernsaniert, umgebaut und mit einem Wintergarten und kleinen Holzanbau erweitert.
Neben der bestehenden Einliegerwohnung war nun der Wunsch der Bauherr/in einen separaten Baukörper zu schaffen, der eine weitere Mieteinheit mit kleinem Außenbereich beinhalten sollte.
Lösungsansatz:
Der ideale Standort fand sich linksseitig vor dem bestehenden Haus, da sich zwischen Grundstückszufahrt und Bestandsgebäude eine ausreichend große Rasenfläche befand, die alle Funktionen für eine separate Wohnung ermöglichte. Über eine Anbindung an den Bestand konnten zwei gleichartige Eingangsbereiche entstehen, die die bestehende Einliegerwohnung und die neue Wohnung nun erschließen. Über eine Öffnung der gemeinsamen Trennwand der Eingangsbereiche könnten alternativ auch beide Wohnungen zu einer großen zusammengefasst werden.
Bei der Planung war Rücksicht zu nehmen auf den bestehenden Baumbestand mit mehreren ausgewachsenen Birken. Damit war die mögliche, zu bebauende Grundfläche festgelegt. Der eingeschossige Anbau fügt sich nun wie selbstverständlich in diesen grünen Vorgartenbereich. Um eine ausreichende Intimität zu erreichen, ist die Fassadenseite zum Erschließungsbereich mit einer Lochfassade versehen und beinhaltet den Eingangsbereich, Zimmer, Bad und Schlafen. Zur Südost-Seite ist die Fassade ganz verglast. Hier bilden Küche, Essbereich und Wohnen einen hellen, offenen Raum, der durch das Schrägdach noch an gefühlter Größe dazugewinnt. Es schließt sich ein kleiner Garten mit großzügiger Holzterrasse an, so dass Innen- und Außenbereich eng zusammengehören. Ein Dachüberstand bildet eine Art Übergangsbereich und dient neben den Raffstoren als Schattenspender.
Konstruktion/Bautechnik
Der Anbau wurde als Holzrahmenbau-Konstruktion geplant und umgesetzt. Dieser ruht auf einer Stahlbeton-Bodenplatte, die allseitig mit druckfester Isolierung umkleidet ist, so dass sie in die „warme Hülle“ mit integriert wurde. Alle Wände, sowie das Dach wurden mit Zellulose ausgeflockt, die Installationsebene mit Holzwolle gedämmt. Wegen der geringen Dachneigung von 18° wurde ein Aluminium Stehfalz-Dach gewählt, das den modernen Charakter des Anbaus unterstreicht. Die Fassadengestaltung wurde mit einer offenen vorvergrauten Vertikal-Schalung ausgeführt. Alle Öffnungen wurden mit dreifach verglasten PVC-Fenstern und Alu-Haustüren ausgestattet.
Projekt-Steckbrief
Adresse
Waldstrasse 62a
B-4730 Raeren
Belgien
Projektart
Anbau einer Wohnung in Holzrahmenbauweise an ein bestehendes Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung.
Bauzeit/Datum der Fertigstellung
09/2020-04/2021 (20.04.2021)
Bauart
Holzrahmenbau
Projekt- Beteiligte
Bauherr/Bauherrin bzw. Eigentümer/in
Ulla Wessels u. Prof. Ulrich Deller-Wessels
Architekt/in
Agathos Baukontor / Dipl. Ing. Bernward Sutmann
Fotografien
Bernward Sutmann
4730 Raeren Belgien