Vorgefertigte Holzfassade und Tragstruktur aus Holz für Atrium
Ausgangssituation und Lösung
Die LSC Engineering Group, ein Zusammenschluss mehrerer Ingenieurbüros, u.a. Simon-Christiansen und Luxplan, beauftragte JONAS Architectes mit der Planung eines neuen Hauptsitzes. Das Gebäude beherbergt etwa 300 Mitarbeiter auf einer Gesamtfläche von rund 11.000 m² brutto. Die Entscheidung zugunsten eines Stahlbeton-Skelettbaus mit einer vorgehängten Holzfassade wurde früh in der Planungsphase getroffen, da diese Bauweise wirtschaftlich und zeitlich effizient war.
Konstruktion/Bautechnik
Vorgefertigte Holzfassadenelemente
Um den straffen Zeitplan einzuhalten und gleichzeitig die qualitativen und funktionalen Anforderungen zu erfüllen, wurde eine elementierte und werkseitig vorgefertigte Holzfassade entwickelt. Die Fassade besteht aus selbsttragenden Holzkonstruktionen, CLT-Standardelementen mit vorinstallierten Fenstern und Sonnenschutzsystemen.
Die Elemente wurden in Längen von 8,10 m bzw. 10,80 m hergestellt und konnten auf der Baustelle zügig montiert werden. Die gesamte Fassade wurde so innerhalb von zwei Monaten montiert, was maßgeblich zum fristgerechten Abschluss der Bauarbeiten trotz der besonderen Herausforderungen durch den Lockdown beitrug.
Durch die Nutzung von CLT-Standardelementen und die Minimierung von Materialverschnitt wurde eine ressourcenschonende Bauweise gewährleistet.
Verglastes Atrium
Ein ästhetisches Merkmal des neuen Hauptsitzes ist der überdeckte Innenhof mit seiner skulpturalen Stahltreppe, die als zentraler Kommunikationsbereich dient.
Die Tragstruktur des verglasten Daches besteht aus 11,50 m langen Brettschicht-Holzträgern, die V-förmig gegeneinandergesetzt wurden und sich so aussteifen. Der Zwischenraum zwischen den Trägern wird für die Entwässerung genutzt.
Die V-förmigen Träger definieren das ästhetische Erscheinungsbild des Atriums.
Der überdachte Innenhof schafft nicht nur einen architektonischen Mittelpunkt, sondern fördert auch die Interaktion und Kommunikation unter den Mitarbeitern. Die Atriumverglasung sorgt dabei für optimale Lichtverhältnisse und ein angenehmes Raumklima. Sie ist ein integraler Bestandteil des nachhaltigen Gesamtkonzepts und trägt zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei, indem sie natürliches Licht maximiert und gleichzeitig die Wärmeentwicklung kontrolliert.
Materialien
Bodenplatte:
Fliesen, Doppelboden Typ “Lindner”-25 cm frei für Technik, Betonplatte 35 cm, Wärmedämmung 20 cm.
Außenwände: Eternit 8 mm, Hohlraum / Mechanische Befestigung 26 mm, Lattung 2 cm, Regenschutz / Holzfaserplatte 22 mm, “TJI” / Dämmung aus Schafwolle 24 cm, Mineralwolldämmung 10 cm / Massives Bauholz BSH 10 cm.
Decken: Teppichboden, Doppelboden Typ “Lindner”-25 cm frei für Technik, Betonplatte 35 cm
Dach: Vegetationssubstrat, Filtermembran, Drainageschicht, Schutzmembran, EPDM-Abdichtung, Gefälledämmung 2 %, Basisdämmung 16 cm, Bitumenschicht, bewehrte Betonplatte 35 cm.
Innenwände: Modulare Bürotrennwände.
Beschreibung der energetischen Eckdaten
Erreichter Energiestandard: A
Heizwärmebedarf in kWh/(m²*a): 25
Kreislauffähigkeit des Gebäudes
Das Gebäude erreicht die Richtlinien der BREEAM und ist DGNB Gold zertifiziert.
Projekt-Steckbrief
Adresse
4-6, rue Albert Simon
L-5315 Contern
Luxemburg
Projektart
Bürogebäude
Bauzeit/Datum der Fertigstellung
11/2019-12/2022 (11.01.2022)
Flächen (BGF in m²) / Kubatur (BRI in m³)
BGF 11.870 m² / 42.400 m³
Anzahl der Geschosse
4
Bauart
Stahlbeton-Skelettbaus mit einer vorgehängter Holzfassade
Projekt- Beteiligte
Bauherr/Bauherrin bzw. Eigentümer/in
LSC Immo S.A.
Architekt/in
JONAS Architectes S.A.
Konstruktiver Holzbaubetrieb
Rollingertec
Innenausbau Holzbaubetrieb
Binsfeld-Bintner
Tragwerksplanung
Simon-Christiansen & Associés
Fachingenieur/in
Luxplan S.A., BSC Building Solutions & Consulting, LSC Environmental Engineering
Fotografien
Camille Dengler
Der Firmensitz eines Ingenieurbüros in Contern (L) kam beim Holzbaupreis Eifel 2024 in die engere Wahl.
5315 Contern Luxemburg