Einfamilienhaus in Recht (B) – Holzkompetenzzentrum Rheinland

Neubau eines Einfamilienhauses

Ausgangslage

Das “Haus am Feckelsborn” wird als Einfamilienwohnhaus von einem privaten Bauherrn genutzt. Von besonderer Bedeutung im Planungsprozess war allerdings die Frage, wie Nachhaltigkeit auch im Sinne einer hohen Flexibilität bei sich ändernden Lebens- und Nutzerverhältnissen mit einer hohen Wirtschaftlichkeit auf einen Nenner gebracht werden kann, und das in den kleinen Maßstäben des privaten Wohnungsbaus.

Die Abfolge und die Dimensionierung der einzelnen Räume lassen flexible Nutzungen zu. Die Kubatur eines schmalen Riegels hat geringe Spannweiten zur Folge, wodurch die Innenwände mit tragender Funktion auf ein Minimum reduziert wurden. Daher ließe sich die Wohneinheit bei Bedarf durch geringe bauliche Veränderungen auch in zwei Wohnungen aufteilen, eine pro Geschoss. Die Gestaltung der Gebäudehülle greift mit der senkrechten Holz-Schalung sowie der einfachen Trapezblecheindeckung bekannte Elemente landwirtschaftlicher Funktionsgebäude der ländlichen Umgebung auf und wirkt identitätsstiftend. Diesem Gedanken folgt auch die unaufgeregte, einfache Detailausbildung der verschiedenen Bauteilfügungen.

Neben den ökologischen und gestalterischen Qualitäten lieferte der Holzbau hier große Termin- und Kostensicherheit, da fast sämtliche Gewerke der Gebäudehülle sowie große Teile des Innenausbaus in einem Zug mit hohem Vorfertigungsgrad von einem Unternehmer ausgeführt wurden und somit das Risiko von Termin- und Budgetüberschreitungen auf ein Minimum reduziert werden konnte.

Konstruktion/Bautechnik

Sämtliche Außen- und Innenwände sind als einfache Holzrahmenkonstruktionen, das Dach als Sparrendach ausgeführt. Raumseitig wurde an eine Installationsebene ausgebildet, um flexibel auf notwendige Anpassungen an den technischen Installationen reagieren zu können. Gedämmt wurde ausschließlich mit Holzfaser-(Einblas-)-Dämmstoffen, um einer Überhitzung im Sommer durch die Erhöhung der thermischen Speichermasse entgegenzuwirken. Die Fassade ist als hinterlüftete Boden-Deckel-Schalung ausgebildet.
Die Geschossdecke ist ein Brettstapelelement mit sichtbarer Holzoberfläche. Die Dachflächen sind innen mit Mehrschichtplatte aus Fichte verkleidet. Aus dem gleichen Material wurden Fensterbänke und Leibungsverkleidungen ausgeführt.

Die Ausführung der Konstruktionsdetails und Bauteilfügungen ist bewusst unaufgeregt und materialgerecht gehalten.

Materialien

Bodenplatte: Stahlbeton-Bodenplatte

Außenwände: Holzrahmen-Ständerwände, Holzfasereinblasdämmung

Decken: Brettstapeldecke

Dach: Sparrendach, Holzfasereinblasdämmung

Innenwände: Holzrahmen-Ständerwände, Holzfaserdämmplatten

Beschreibung der energetischen Eckdaten

Erreichter Energiestandard: KfW 55-Standard

Heizwärmebedarf in kWh/(m²*a): ca. 12,93 kWh/m²a

Die Wärmeerzeugung für Heizung und Trinkwasser erfolgt mittels Solarkollektoren sowie einem unterstützenden Gasbrennwertgerät. Verteilt wird die Wärme über eine Fußbodenheizung. Eine Fensterfalzlüftung gewährleistet konstant die notwendige Frischluftzufuhr.